Fühlen Sie sich wohl an Ihrem Arbeitsplatz? Oder türmen sich schon beim Gedanken an Ihren Schreibtisch düstere Papierstapel vor Ihrem inneren Auge auf? In einem solchen Fall ist das Stichwort für mehr Produktivität im Büro vermutlich eher „düster“ als „Arbeit“. Lassen Sie uns etwas Licht in die Problematik bringen.
Was kann gute Beleuchtung leisten?
Der Mensch ist von jeher dem Lauf der Sonne unterworfen. Ihr Licht beeinflusst unseren Tagesablauf, steuert Körpervorgänge und als Folge daraus auch unser mentales Wohlbefinden.
Zudem ist die Fähigkeit des Sehens ohne Licht nicht denkbar. Dabei überfordert ein Zuviel ebenso sehr wie ein Zuwenig. Beide Zustände fordern bewusste Anstrengung ein und reduzieren Energiereserven, die wir, besonders im Hinblick auf die Produktivität am Schreibtisch, anderswo dringender benötigen.
Auswirkung von Lichtverhältnissen
- Lichtverhältnisse wirken sich auf das Schlafverhalten und damit auf Energiereserven, Konzentration und Motivation aus.
- Sonnenlicht beeinflusst die Vitamin-D-Produktion, was wiederum dem Immunsystem zugutekommt.
- Es reguliert außerdem den Melatonin-Spiegel und damit die Wachheit.
- Die Lichtverhältnisse bestimmen die Effektivität des Sehens.
- Sie fordern die Augenmuskulatur und die Hirnleistung.
- Lichtfarben triggern Stimmungen.
- Schlechte Lichtverhältnisse können ein Grund für Anspannung, Trockenheit und Reizung der Augen sein.
- Beleuchtungsverhältnisse, die Blendung, Schattenbildung oder Flimmern erzeugen, können Kopfschmerzen und Migräne verursachen.
- Ungünstige Helligkeitsstufen können trotz ansonsten ergonomischer Einrichtung zu Haltungsschäden führen.
Tageslicht als optimale Beleuchtung
Gut ausgeleuchtete Büroräume profitieren von Tageslicht. Schon während der Bauplanung können Fenster optimal gesetzt und Tageslichtlampen verbaut werden.
Im Rahmen der Arbeitsplatzgestaltung wird das Tageslicht durch ausladende Fenster und ein offenes Raumkonzept zugänglich. Was baulich nicht gegeben ist, können geschickt platzierte Spiegel ausgleichen.
Nun ist der Zugang zu ausreichend Tageslicht nicht immer gegeben und außerdem zu viel des Guten ebenso problematisch. Künstliche Lichtquellen sind damit unverzichtbar.
Besonders begehrt: Tageslichtlampen mit anpassbaren Intensitätsstufen. Das entstehende Wohlgefühl ist direkt greifbar, hat aber einen kleinen Haken. Tageslichtlampen sollten nicht permanent im Einsatz sein. Mit in der Regel Stärken über 1000 LUX wirken sie sich bei übermäßigem Einsatz nachteilig auf den Schlaf-Wach-Rhythmus aus. Zur Vitamin-D-Produktion tragen diese Beleuchtungsalternativen übrigens nur selten bei (Funktioniert nur, wenn eine UV-Komponente integriert ist. Dann unbedingt unter 30 Min. Anwendungszeit bleiben!).
Ansprüche an künstliche Arbeitsplatzbeleuchtung
Angenehmes künstliches Licht bedeutet für den Büroarbeitsplatz eine Farbleistung im mäßig gelben Bereich zu bevorzugen. Die Farbwiedergabe (CRI) sollte sich dabei so natürlich wie möglich gestalten.
- Farbtemperatur von 4.000-5.000 K
- CRI mindestens 80
In Gruppenräumen und am privaten Einzelarbeitsplatz ist Flexibilität gleichsam unverzichtbar. Achten Sie von daher auf blendfrei konstruierte Lichtquellen und Sonnenschutzvorrichtungen an den Fenstern. In Bezug auf die Raumausleuchtung ist der zu erwartende Schattenwurf unter allen denkbaren Bedingungen zu berücksichtigen.
- Dimmbares Licht ermöglicht spontanes Regulieren.
- Sonnenschutz ermöglicht blendfreies Arbeiten.
- Schattenwurf beachten.
- Gleichmäßige und nicht blendende Beleuchtung durch indirekte Lichtquellen bevorzugen.
TIPP: Entsprechend der Vorschriften für Arbeitsplatzsicherheit ist zudem die Sicherheit bei Dunkelheit zu berücksichtigen. Dort, wo sich viele Menschen unabhängig voneinander in abgedunkelten Räumen orientieren, muss mit Orientierung gebender Beleuchtung und Notlicht für Sicherheit gesorgt sein.
Der individuelle Arbeitsplatz sollte mit Rücksicht auf die verrichteten Tätigkeiten eingerichtet werden. Empfohlen wird eine Beleuchtungsintensität von 500 LUX für allgemeine Büroaktivitäten. Präzisionsarbeiten erfordern zwischen 700 und 1000 LUX, wobei solche Beleuchtungsstärken nicht pausenlos vorliegen sollten.
- Intelligente Lichtsysteme können sich den Tageszeiten und anderen Lichtquellen anpassen.
- Tageslichtsensoren und Bewegungsmelder sorgen für unkomplizierte Zuschaltung.
- Reflektierende Oberflächen und blendfreie Bildschirmpositionierung in der Planung berücksichtigen.
Die Lichtverhältnisse flexibel halten und produktiv bleiben
Letztlich geht es immer darum, Ablenkung durch innere und äußere Störfaktoren zu vermeiden. Geht uns die Arbeit leicht von der Hand, weil wir ganz selbstverständlich alle Details erkennen und uns nicht über flimmernde Deckenbeleuchtungen ärgern, sind wir grundsätzlich entspannter und produktiver.
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